Ein stumpfes Kreissägeblatt macht sich schnell bemerkbar: unsaubere Schnitte, verkohlte Kanten und erhöhte Unfallgefahr. Während viele Heimwerker zum Winkelschleifer greifen, um ihr Sägeblatt selbst zu schärfen, warnen Experten vor dieser Methode. Hier erfahren Sie, warum – und welche Alternativen es gibt.
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Warum Sie Ihr Sägeblatt schärfen sollten

Ein scharfes Kreissägeblatt ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Laut Experten von Expondo reduziert ein geschärftes Blatt:
- Vibrationen um bis zu 40 %
- Kraftaufwand beim Sägen um 30 %
- Materialverschwendung durch saubere Schnitte
Anzeichen für ein stumpfes Blatt | Folgen |
---|---|
Verkohlte Schnittkanten | Brandgefahr, Materialverlust |
Starkes „Springen“ der Säge | Ungenaue Schnitte, Unfallrisiko |
Längere Sägedauer | Überhitzung des Motors |
Kreissägeblatt schärfen mit Winkelschleifer: Warum Experten abraten
Die Risiken im Überblick
- Drehzahl-Problem: Winkelschleifer rotieren mit 10.000–12.000 U/min – Kreissägenblätter sind für 5.000–6.000 U/min ausgelegt.
- Materialschäden: Diamantscheiben tragen bis zu 0,3 mm pro Schleifdurchgang ab (PWWU24).
- Sicherheitsgefahr: 78 % der Unfälle beim Schärfen passieren mit Winkelschleifern (JH Profishop).
Wenn Sie es trotzdem versuchen:

- Werkzeuge:
- DeWalt DWE4120-QS Winkelschleifer (6.500–11.000 U/min, Amazon-Link)
- Diamant-Schleifscheibe (Körnung 120–180)
- Schraubstock mit Gummiauflage
- Schritt-für-Schritt:
- Blatt festklemmen (Vibrationen minimieren!)
- 20°-Winkel halten – Abweichungen >2° ruinieren die Zahngeometrie
- Pro Zahn max. 3 Sekunden schleifen
- Nach jedem Zahn mit Kreide markieren, um Doppelschärfen zu vermeiden
Sicherere Alternativen
1. Manuelles Schärfen (für Stahlblätter)
- Werkzeuge: Dreikantfeile, Schränkzange, Winkelmesser
- Vorteile: Präzise Kontrolle, kein Materialverlust
- Anleitung:
- Zähne auf gleiche Höhe abrichten (Video-Tutorial)
- Jeden Zahn 3x im Originalwinkel feilen
- Schränkung mit 0,1–0,3 mm beibehalten
2. Professioneller Schärfservice
- Kosten: 8–15 € pro Blatt ([TOOM])
- Vorteile:
- Optische Vermessung der Zähne
- HM-Blätter werden mit CNC-Schleifern bearbeitet
- Garantie auf Rundlaufgenauigkeit
Die Wahrheit über HM-Kreissägeblätter
Hartmetallbestückte Blätter (HM) sind nicht zum Selberschärfen geeignet:
- Grund 1: Die Schneiden sind nur 1,2–1,8 mm dick – ein falscher Winkel zerstört sie.
- Grund 2: Spezielle Diamant-Schleifgeräte (ab 2.500 €) sind nötig.
- Statistik: 92 % der DIY-geschärften HM-Blätter haben nach 3 Einsätzen Ausbrüche (PWWU24).
Fazit: Sicherheit geht vor
Während das Schärfen mit dem Winkelschleifer theoretisch möglich ist, überwiegen die Risiken. Für gelegentliche Heimwerker lohnt sich die Anschaffung eines Dreikantfeilen-Sets (ab 15 €). Wer regelmäßig sägt, sollte in einen manuellen Schärfstand (ab 89 €) investieren oder den Profi-Service nutzen.
„Ein schlecht geschärftes Sägeblatt ist wie ein stumpfes Messer – es verursacht mehr Probleme, als es löst.“
– Heiko Rech, Holzwerken.net
Für alle, die dennoch mit dem Winkelschleifer arbeiten möchten: Der DeWalt DWE4120-QS (hier erhältlich) bietet mit seiner einstellbaren Drehzahl und dem Anti-Vibrations-Griff zumindest eine vergleichsweise sichere Basis.